Amazonien: „Nein“ zum Riesenstaudamm am Tapajos?

Am Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas, plant Brasilien einen riesigen Staudamm. Eine einzigartige Natur ist in Gefahr. Und: Die Heimat des indigenen Volkes der Munduruku droht in den Fluten zu versinken. Über 50.000 Menschen unterstützen die auch von Misereor getragene Petition an die brasilianische Regierung, den Staudammbau zu stoppen.

Der brasilianische Pater Joao Cortes, der sich am Tapajos für die Rechte der indigenen Völker einsetzt, war als Misereorgast im März dieses Jahres an der Marienschule und hat in einer Reihe von Vorträgen über die Gefährdung der Natur und die dort lebende Bevölkerung aufgeklärt.

In ihrem Spendenlauf haben die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 einen Erlös von fast 6000 € erlaufen, der zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung am Tapajos dient, zudem wurden viele Unterschriften für die Petition gegen den Staudammbau gesammelt und an Misereor gesendet.

In den letzten Woche gab, es, vielleicht auch unter dem Einfluss der ökologisch motivierten Inszenierung der Eröffnungsfeier der Olympischen Siele, eine Reihe von Informationen, die hoffen lassen, dass es im Sinne der Petition keinen Staudamm am Tapajós geben wird. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Pará hat der Umweltbehörde IBAMA empfohlen, das Genehmigungsverfahren zu stoppen. Die Umweltbehörde ist dieser Empfehlung gefolgt und in der letzten Woche hat die Präsidentin der IBAMA, Rose Miriam Hofmann, das Genehmigungsverfahren gestoppt.

Pirmin Spiegel von Misereor schreibt dazu:

"Die Entscheidung der Umweltbehörde ist ein großer Schritt voran. Wir freuen uns, dass das Engagement unserer zivilgesellschaftlichen Partner in Brasilien erste Früchte trägt. Auch die vielen Unterzeichner unserer Petition hierzulande und in Brasilien haben dazu beigetragen“ Zugleich warnt er: "Es fehlen noch entscheidende Schritte zu einem endgültigen Aus des Staudamms. In der derzeitigen politischen Situation in Brasilien fällt es leider schwer, der Verbindlichkeit von Entscheidungen zu vertrauen."