Seit inzwischen 9 Monaten investiert Constanze von Fragstein (Abiturjahrgang 2016) ihre Zeit als Freiwillige in Urubamba bei Cusco in den peruanischen Anden. In der Woche nach Ostern habe ich sie vor Ort wieder sehen können.

Die große Umstellung in vieler Hinsicht auf eine neue Realität hat sie - genauso wie die anderen 14 „voluntarios“ - unter dem Dach der Organisation „Corazones para Perú“( Herzen für eine neue Welt) um viele Erfahrungen bereichert. Bei der ursprünglichen Gründung eines Kinderdorfs für Waisen- und Halbwaisen aus der Region rund um Cusco vor 17 Jahren ist es nämlich nicht geblieben. Das Projekt beinhaltet inzwischen 3 Aufgabenbereiche. Der pädagogische Teil umfasst neben dem Kinderwaisendorf Munaychay auch die Arbeit in einer Kinderkrippe, ein Jugendhaus, ein Stipendienprogramm für begabte arme Kinder und Jugendliche (Aprender con Corazón) und die Unterstützung eines Schulnetzwerkes von 10 armen staatlichen Schulen. Der soziale Bereich wird abgedeckt durch ein Projekt mit Behinderten aus der Region und mehreren Gesundheitsstationen (Postas de salud). Nicht zuletzt besteht ein wirtschaftlicher Bereich, der eine Fischzucht und ein Agrarbildungszentrum führt.
Constanze arbeitet vor allem im pädagogischen Bereich, wo sie an der Grundschule unterrichtet und Förderunterricht gibt bei „Aprender con Corazón“. Zudem hat sie eine Aufgabe im sozialen Bereich, und zwar im Physiotherapiezentrum für Behinderte. „Ich liebe den Kontakt zu den Menschen unterschiedlicher Kulturen und sozialer Bereiche!“, sagt sie und fügt hinzu: „Ganz besonders angetan bin ich auch von meinen Hausbesuchen bei den armen Familien, deren Kinder von "Aprender con Corazón" gefördert werden.“
Dieses Großprojekt bedarf stets einer stabilen und flexiblen Struktur, die sowohl von einem Leitungsteam in Deutschland als auch von fähigen Peruaner/innen vor Ort geleitet wird. Das geht nicht ohne Konflikte, da auch der rechtliche Rahmen in zwei so unterschiedlichen Ländern mit so unterschiedlichen Mentalitäten mit berücksichtigt werden muss. Die Rolle der Freiwilligen vor Ort als Vermittler zwischen den Kulturen ist nicht zu unterschätzen. Gerade für Constanze, die ein Studium für Internationale Beziehungen anstrebt, ist diese Erfahrung von unschätzbarem Wert. Auch die Anpassung an das Leben und die Ernährung auf einer Höhe von ca. 2800m ist nicht immer einfach. Constanze ist an diesen Herausforderungen gewachsen, und ich bin sehr beeindruckt von ihrem Einsatz.
Ab Juli wird von unserer Schule Elisabeth Hahn (aktueller Abiturjahrgang) Constanze als Freiwillige nachfolgen.